Patenschaft Fledermauskasten

Durch den Zugriff des Menschen auf immer mehr Lebensräume der Tiere geraten diese zunehmend in Bedrängnis. Zahllose sind bereits ausgestorben, vom Aussterben bedroht oder stehen auf der Roten Liste bzw. Vorwarnliste. Viele Menschen erinnern sich, in ihrer Jugend beispielsweise häufig Feuersalamander oder Eidechsen gesehen zu haben. Aber kaum jemand fragt sich, weshalb man sie heute nur noch selten zu Gesicht bekommt. Stattdessen ärgert man sich, wenn hohe Summen ausgegeben werden um letzte größere Vorkommen zu retten, weil diese bei der Planung nicht berücksichtigt wurden.

Fledermäuse benötigen zahlreiche Quartiere, die sie je nach Art in Baumhöhlen, hinter Baumrinden, Spalten, Höhlen, Dachstühlen oder Fensterläden finden. Manche Arten wechseln die Quartiere sehr häufig. Baumhöhlen werden aber auch gerne von anderen Arten wie Vögeln oder Bilchen (z.B. Siebenschläfer) genutzt. Es besteht ein hoher Konkurrenzdruck und mithin Bedarf an Quartieren. In Wirtschaftswäldern ist die Anzahl der Quartiere – bedingt durch das durchschnittlich jüngere Baumalter - naturgemäß niedriger. Leider hängt der Parasitenbefall direkt mit der Anzahl der verfügbaren Quartiere zusammen. Mehr Unterkünfte tragen direkt zur Fitness der Tiere bei.

Fledermausmord im Harthäuser Wald geht weiter – Landratsamt: keine Maßnahmen erforderlich

Nur einen Tag nachdem das Bundesamt für Naturschutz eine große Studie zum Thema Fledermäuse und Windenergieanlagen im Wald vorgestellt und dabei einen besseren Schutz für notwendig erachtet hat, erklärt das Landratsamt Heilbronn, daß nach dem Tod von mehreren 100 Fledermäusen im Jahr 2016 keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich sind und das Töten ungestört weitergehen kann. Die Gewinnerzielungsinteressen des Betreibers (die ZEAG, eine Tochter des Staatsunternehmens EnBW) zählen mehr als der Fledermausschutz; wobei die Gewinne maßgeblich bekanntlich von den Bürgern bezahlte Subventionen sind.

Pressemitteilung vom 2017-01-30

Amphibientod bei Baubeginn

Vor kurzem wurde damit begonnen, die Flächen für die neu genehmigten zusätzlichen 4 Windkraftanlagen im Harthäuser Wald zu roden. Auf den Flächen befanden sich zahlreiche Amphibien im Winterschlaf, vergraben unter Reisighaufen und Laubstreu sowie in kleinen Erdlöchern. Diese Amphibien haben die Rodungen das Leben gekostet. Es gibt zwar ein "Amphibienschutzkonzept", aufgestellt vom Gutachterbüro Beck, das jedoch deutliche Mängel aufweist und zudem viel zu spät und unsachgemäß durchgeführt wurde.So wurden zwar einzelne Bäume auf den Flächen mit Zäunchen ummantelt, damit sich die Amphibien dort nicht eingraben können. Was wenig nützt, da gleich daneben, ebenfalls auf den zu rodenden Flächen, sowohl Baumstubben mit Höhlungen als auch zahlreiche
Totholzhaufen liegen.

Das Landratsamt wurde vergeblich auf diese Mängel hingewiesen. Für die Rodungen wurde Sofortvollzug angeordnet, weil mit  Widersprüchen der Naturschutzverbände gerechnet wurde! So wird das Naturschutzrecht zugunsten einer Industrielobby
ausgehebelt.

In der Bauphase besteht im Hinblick auf das völlig mangelhafte "Amphibienschutzkonzept" zudem die Gefahr der Tötung von Amphibien in großem Umfang sowohl während der Amphibienwanderung im Frühjahr (in wenigen Wochen), der Rückwanderung im späteren
Frühjahr und der ersten Wanderung von Jungtieren im Sommer.

Die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. fordert, dass die Untere Naturschutzbehörde in eigener Sachkunde die ordnungsgemäße Umsetzung von Naturschutzauflagen prüft, bevor Eingriffe zugelassen werden.

Die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. fordert, dass die ökologische Baubegleitung in Zukunft generell nicht von dem Gutachterbüro durchgeführt wird, das im Auftrag des Vorhabensträgers Umweltgutachten erstellt hat, sondern von einem unabhängigen Sachverständigen, der von der Unteren Naturschutzbehörde zu bestellen ist.

Rodungsbeginn beim Standort Widdern III-1

Schlimme Nachrichten aus dem Harthäuser Wald: Heute morgen ist mit den Rodungen für die Erweiterung des Anlagenparks im Harthäuser Wald begonnen worden - an dem unter Naturschutzgesichtspunkten besonders kritischen Standort Widdern III-1.

Bei Veröffentlichung dieses Beitrags ist wahrscheinlich schon der größte Teil des Waldes gefallen. Die Rodungen haben den Tod einer großen Zahl von Amphibien zur Folge, die sich bei den Bäumen und im Waldboden eingegraben haben.

Der Betreiber wäre eigentlich rechtlich verpflichtet gewesen, dieses durch sogenannte CEF-Maßnahmen zu vermeiden. Die CEF-Maßnahmen sind aber zu spät und mangelhaft veranlasst worden. Durch eine Umweltmeldung vom 6.12.2016 und Widersprüche gegen die Genehmigung der Anlagen und auch einen entsprechenden Antrag beim Verwaltungsgericht Stuttgart sind verschiedenen Behörden und Gerichte über das rechtswidrige Vorgehen des Staatsunternehmens ZEAG informiert worden. Auch die Umweltverbände BUND und Nabu haben Widerspruch gegen die Genehmigungen eingelegt und sind über den Rodungsbeginn informiert worden.

Offensichtlich zählen aber die paar Kröten, die das Staatsunternehmen ZEAG mit dem im Grunde unsinnigen Standort zu verdienen erhofft mehr, als das Leben ganz realer Kröten im Harthäuser Wald.

 

Fazit der Schlagopfersuche 2016

Die Bilanz nach einem Jahr Betrieb des Windparks Harthäuser Wald ist leider erschreckend.
Nachfolgend wird die Schlagopfersuche, die Ehrenamtliche der Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. durchgeführt haben, näher beschrieben.